Social Media Leitfaden: Kapitel 11 Social Media in den Medien

Die Beachtung die Social Media durch andere Medien erfahren, wächst kontinuierlich. Besonders in der politischen Berichterstattung vergeht kaum einen Tag, an dem nicht über einen Politiker berichtet wird, der die sozialen Netzwerke für seine Arbeit zu nutzen versteht. Dadurch werben die Medien indirekt für Social Media, was ihnen weitere Aufmerksamkeit und Zulauf sichern dürfte.In Ländern, welche die freie demokratische Berichterstattung unterdrücken, werden Social Media zum Sprachrohr oppositioneller Gruppen, wie das Beispiel Iran jüngst vor Augen führte. Da bei Twitter der staatliche Internetfilter versagte, wurde der Micro-Blog-Dienst zum Hauptmedium von Widerstandsgruppen. Selbst Nachrichtensender wie die BBC griffen auf Material aus den Netzwerken für die eigene Berichterstattung zurück.

Eine sehr konkrete Hilfe für die iranische Bevölkerung in Sachen Kommunikation ist, dass Internetnutzer auf der gesamten Welt Proxy-Server, also alternative Einwahlmöglichkeiten für das Internet, zur Verfügung stellen. Mit Berühmtheiten wie Stephen Fry und Ashton Kutcher, die außerdem ihren eigenen Pool an Verfolgern bei Twitter nutzen, um auf neue Ereignisse im Iran aufmerksam zu machen, finden Nachrichten auch eine weite und effektive Verbreitung. Fest steht, dass soziale Netzwerke nicht nur im Iran, sondern auch bei zukünftigen Krisen eine starke Rolle bei der demokratischen Berichterstattung spielen werden.

Wie das Beispiel der BBC zeigt, nutzen die Medien selbst die Social Media, denn für immer mehr Journalisten gehört das Monitoring der Sozialen Netzwerke ebenso zum Tagesgeschäft wie die Beobachtung von Tickern der Presseagenturen. Unternehmen, die die Social Media links liegen lassen, können erst sehr spät auf negative Schlagzeilen reagieren, wenn sich die Medienberichterstattung aus diesen Quellen speist. Das kann verheerende Folgen haben, wie das Beispiel Jamba zeigte.

In Bezug auf Social Media ist das Medieninteresse am Microblogging-Dienst Twitter besonders groß. Barack Obama hatte hier ganze Arbeit geleistet. In Deutschland tritt Twitter häufig im Zusammenhang mit Indiskretionen von Politikern und Journalisten in Erscheinung, welche den Dienst nutzen. Ob bei der Wahl des Bundespräsidenten oder wie jüngst bei Landtagswahlen durch die scheinbar verfrühte Verbreitung sogenannter Exit-Polls vor der Schließung der Wahllokale. Ob sich Konsequenzen daraus entwickeln bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall scheint Twitter eine mächtige Waffe gegen alle Arten von Zensurbestrebungen zu werden, denn die Sensibilisierung in diesen Fragen ist unter den Social Networkern besonders hoch. Und deren Zahl wächst mit jedem Tag.

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