Um die Dimensionen der Social Media erfassen hier ein paar Zahlen und Daten, die sich lesen als seien es Einträge im Guiness Buch der Rekorde.
- 100 Millionen Videos
werden tagtäglich auf YouTube angeschaut - 413 Jahre
bräuchte man um alle hochgeladenen Videos auf YouTube anzusehen. Das entspricht gut sechs Menschleben. - 13 Stunden
beträgt die Abspiellänge der Videos insgesamt, die pro Minute auf YouTube hochgeladen werden - 1382 Prozent
Wachstum verzeichnete die MicroBlog-Plattform Twitter von Januar auf Februar 2009 - 3 Millionen Tweets
werden jeden Tag durchschnittlich auf Twitter abgesetzt - Der achtgrößte Staat der Erde
wäre Facebook, nähme man die Teilnehmerzahl als Bevölkerung - 1 Milliarde Klicks
pro Woche auf Fotos, Links, News und Blogs erfolgen allein in Facebook - 3 von 4 Bürger der USA
bedienen sich bereits der Social Media Techniken in irgendeiner Form - Zwei Drittel aller Internetnutzer
weltweit besuchen bereits soziale Netzwerke - Die viertpopulärste Onlineaktivität
ist der Besuch sozialer Netzwerke. - 10 Prozent aller im Internet verbrachten Zeit
findet in Social Networks statt. Die Zeit, die insgesamt in Social Media verbracht wird hat sich insgesamt verdreifacht. - 13 Millionen Artikel
wurden bereits für die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia verfasst - 3,6 Milliarden Fotos
wurden bereits in Flickr archiviert, soviel wie die halbe Weltbevölkerung zählt. - 83 Millionen Stunden
sind rund 5 Milliarden Minuten. Das ist die Zeit, die Nutzer täglich auf Facebook verbringen. - 1 Milliarde
beträgt die Anzahl benutzergenerierter Inhalte wie Links, Fotos oder Blogbeiträge, welche Nutzer pro Woche in Facebook einstellen.
Diese Zahlen beschreiben nur annähernd die Dimensionen von Social Media, die zur Zeit einen gewaltigen Boom erleben. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht, den täglich kommen neue Mitglieder hinzu.
Fünf Millionen aktive Anhänger von Barack Obama verteilten sich im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf über 15 soziale Netzwerke und das berühmte “Yes we can”-Musikvideo wurde über 14 Millionen mal auf YouTube angesehen. Beeindruckende 6,5 Millionen Dollar Spendengelder konnten die Netzwerker schließlich über soziale Netzwerke für Obamas Kampagne einsammeln.
Social Media demokratisiert die Kommunikation im großen Stil.
Die phänomenale Entwicklung der Social Media hat weniger massenpsychologische Ursachen, sondern lässt sich eher soziologisch erklären. Social Media steht im Internet für die urmenschlichen Bedürfnissen nach Mitteilung und Selbstdarstellung. So wie im realen Leben die zwischen-menschliche Kommunikation sich auch nicht im Briefverkehr, Telefonaten und persönlichen Gesprächen erschöpft, sondern vor allem auch in der Öffentlichkeit stattfindet. Hier spielt sich sogar ein recht großer Teil des menschlichen Lebens und seiner Kommunikation ab.
Social Media stellen diese Öffentlichkeit her. Hier kann jeder mit jedem in Kontakt treten und sich zu verschiedenen Themen und Inhalten äußern. Durch Beiträge entwickeln sich Diskussionen, die wiederum weitere Nutzer anziehen je mehr Beiträge verfasst werden. Die Themen selbst werden nur zum Teil von den herkömmlichen Medien vorgegeben. Es können sich auch wie aus dem nichts urplötzlich Topics auftauchen, die binnen weniger Stunden eine immense Popularität erlangen und erst dadurch die Aufmerksamkeit der Medien erregen.
Nirgendwo tritt dies so deutlich zutage wie auf dem Microblogging-Dienst Twitter. In Echtzeit können hier Kurzmitteilungen verfasst werden, welche sich von Breaking News in den Weltnachrichten bis zu privaten Messages an Freunde erstrecken. Nutzbar in allen Ländern der Erde rund um die Uhr. Eingehende Short Messages, Tweets genannt werden sofort nach bestimmten Wörtern oder Phrasen in Echtzeit ausgewertet und nach Popularität gerankt. Das Ranking der populärsten Topics kann sich laufend verändern, sodass immer Bewegung da ist. Wie im richtigen Leben.
93 % aller Nutzer wollen die Unternehmen
in Social Media vertreten sehen
Die für das Unternehmensmarketing vielleicht wichtigste aller Indikatoren jedoch ist, dass 93 % aller Nutzer von Social Media glauben, dass Unternehmen hier vertreten sein sollten und immerhin 85 % erwarten über die reine Präsenz hinaus, dass die Unternehmen mit den Kunden über soziale Netzwerke auch interagieren sollten.
Social Media heißt zuhören und reden zur gleichen Zeit
Für die Marketingabteilungen vieler Firmen wird dies eine echte Herausforderung sein, denn bislang dachten viele eine Bestellhotline oder Webadresse reiche aus, um Aufträge zu erhalten. Auch sie werden umdenken müssen und schließlich begreifen, dass Kundenkommunikation keine Einbahnstraße ist. Das wesentliche Merkmal von Social Media ist nun mal die Zwei-Wege-Kommunikation. Zuhören und Reden zur gleichen Zeit ist in der klassischen Kommunikation vieler Unternehmen noch völlig unentdecktes Terrain.
Während Millionen von Internetnutzern Content für Social Media kreieren, stehen die meisten Unternehmen immer noch abseits. Auch sie werden begreifen müssen, dass sich unter diesen engagierten sozialen Netzwerkern letztendlich ihre Kunden befinden. Sie wollen nicht nur mit Werbebotschaften berieselt werden, sondern erwarten, dass man ihnen zuhört und zwar genau zuhört.
Leider behandeln viele Unternehmen die Social Media wie einen zusätzlichen Marketing-Channel. Vermeiden Sie diesen Fehler. Sehen Sie Social Media als Plattform für Public Relations, Kundendienst, Loyalty-Building, Zusammenarbeit, Networking und Ideenschmiede. Natürlich können und sollen Sie auch neue Kunden akquirieren. Es sollte jedoch nicht der alleinige Fokus Ihrer Präsenz in Social Networks sein. Denn dies honorieren die Social-Network-Nutzer nicht, es könnte Ihnen dann sogar schaden.
Wichtig ist, dass Sie Ihre eigene Social Media Strategie definieren. Starten Sie sie nicht als singuläre Kampagne, sondern entwickeln Sie eine nachhaltige Konversationsstrategie für die Social Media. Denn nur dies wird sich für Sie auszahlen. Erwarten Sie nicht zuviel. Social Media ist nicht die Antwort auf Alles. Haben Sie ein schlechtes Produkt können Ihnen die Netzwerke auch nicht weiterhelfen. Wenn es allerdings beim Customer Service hapern sollte, sieht es schon anders aus. Gleiches gilt, wenn Ihr Business ins Stocken geraten ist oder Ihre Produkt- und Unternehmensbotschaften nicht so recht rüberkommen wollen. Hier können Sie über Social Media eine Menge erreichen. Immer vorausgesetzt, Sie beherrschen die grundlegenden Regeln, die es auf den sozialen Plattformen zu beachten gilt. Das oberste Gebot heißt, genau zuhören, immer wieder genau zuhören, was andere sagen, meinen und wünschen. Werden Sie dann aktiv und engagieren Sie sich. Erstellen Sie klare Kommunikationsprofile und suchen Sie den Kontakt zu Ihren Besuchern. Geben Sie Ihnen Antworten auf ihre Fragen. Beteiligen Sie sich schließlich an der Bewertung anderer. Geben Sie Kommentare ab, verlinken Sie selbst Beiträge anderer. Engagieren Sie sich.
Messen Sie schließlich Ihren Einfluss, die Aufmerksamkeit, die Ihnen zuteil wird und das Engagement anderer, um Aufschluss über den Erfolg Ihrer Social Media Strategie zu erhalten.
Lernen Sie die Massen zu mobilisieren und Methoden wie Crowdsourcing effektiv für sich zu nutzen.