Social Media Leitfaden: Kapitel 15 Wie kann man Social Media einordnen?

Social Media einzuordnen ist nicht leicht, denn sie lassen sich nur schwer in bestehende Marketingkampagnen integrieren. Sie erfordern eine neue Sichtweise der Dinge, die jedoch bei näherer Auseinandersetzung mit dem Thema vertraut wirkt. Am Einfachsten lässt sich Marketing über Social Media vielleicht mit digitaler Mundpropaganda vergleichen.

Immer wieder gab es Erfolgsstorys, welche sich auf diese ungesteuerten und nicht auf Flächendeckung ausgerichteten Methoden zurückführen ließen. Man denke hier an Staubsauger der Marke Vorwerk oder Haushaltswaren von Tupperware, die fast ausschließlich über direkte Kanäle vertrieben werden. Mundpropaganda hat diese Marken nachhaltig stark gemacht. Oder an die PC-Datenbanksoftware dBase, welche in den Versionen III und IIIplus in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre Standards setzte und zum Marktführer in Deutschland aufstieg. Auch hier spielten die direkten Empfehlungen eine nachweislich gewichtige Rolle. Harry Potters Erfolgsgeschichte wäre ohne die anfängliche Mundpropaganda niemals möglich gewesen. Irgendwann gab bei all diesen Erfolgsstorys einmal eine initiierende Zündung.

Empfehlungsmarketing im Internet fällt auch darunter, obwohl man sich hier klassischer Kommunikationskanäle wie E-Mail und Anzeigenschaltung auf kommerziellen Plattformen bedient. Würde man eine aggressive Empfehlungsstrategie in Social Media umsetzen hätte man schlechte Karten, denn es würde von andern Teilnehmern sehr schnell als Spamming entlarvt. Man braucht ein gewisses Fingerspitzengefühl für die Community. Eine Hoppla-jetzt-komm-ich-Attitude ist hier absolut fehl am Platz.

Die Unwägbarkeiten der Kommunikationskanäle in Social Media werden aufgewogen durch ihre Qualität. Wer Freunden und Bekannten Informationen weiterleitet, ist wesentlich vertrauenswürdiger als ein Unternehmen, das aktuelle Informationen über seine Produkte veröffentlicht. Und genau hier liegen die Chancen. Werden Sie einer von Millionen Usern, die Social Media nutzen. Streichen Sie Ihre sozialen Kompetenzen heraus, indem Sie anderen aufmerksam zuhören und qualifiziertes Feedback geben. Dann werden Sie Vertrauenswürdigkeit erfahren, welche Ihren Aussagen und Informationen ein hohes Gewicht verleihen. Wichtig ist ihre Authentizität. Nicht Ihre Company darf im Fokus Ihrer Eigendarstellung stehen, sondern Ihre Persönlichkeit die sich in Ihrem Kommunikationsverhalten in den Social Media widerspiegelt.

Informationen, die Sie direkt kommunizieren werden häufiger gelesen und ernst genommen. Unterschätzen Sie nicht den Einfluss, den Social Media auf die Meinungsbildung haben.

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